Mit einem Taxi fuhren wir vom Beautyland 2 Hotel zur Shwedagon
Pagode (K 2'000). Um 09:00 Uhr standen wir vor ihr.

Shwedagon Pagode
Die Shwedagon Pagode (shwe = golden; shwedagon = der goldene
Tempel) steht auf dem 58 m hohen Singuttara-Huegel. Die ersten Aufzeichnungen
ueber eine Pagode in diesem Gebiet gehen auf 585 v. Chr. zurueck.
Die Baumeister sind unbekannt. Im Laufe der Zeit entstand um den
Stupa herum eine Stadt, die aber zusammen mit der Pagode wieder
verfiel. Die Pagode wurde wieder errichtet und insgesamt siebenmal
unter der Regierung der verschiedenen Koenige erhoeht. Erst 1446
n. Chr. ueberbaute und vergroesserte Koenig Shinsawbu die Plattform
und die Pagode, die danach eine Hoehe von 35 m aufwies. Der Stupa
fiel spaeter einem Erdbeben zum Opfer. 1564 veranlasste Koenig Bayinnaung,
dass der beschaedigte Stupa erneut aufgebaut, vergoldet und mit
einem neuen Schirm versehen wurde. Verschiedene nachfolgende Herrscher
vergroesserten und verschoenerten das Heiligtum. 1768 wurde der
obere Teil des Stupa's durch ein weiteres Erdbeben zerstoert. 1773
erreichte er seine heutige Hoehe von 107 m. 1776 spendete Koenig
Shinbyushin einen Schirm, der mit Gold- und Silbergloeckchen behaengt
war und liess ebenfalls den Stupa vergolden. Dafuer wendete er 81
kg Gold auf (was seinem Gewicht entsprach). In den Jahren 1834 -
1871 wurde durch zahlreiche Stiftungen und Sammlungen das Edelmetall
fuer weitere Vergoldungen aufgebracht. Waehrend der Zeit, in
der die Englaender Yangon besetzten (ab 1824) entwickelte sich die
Shwedagon Pagode zu einem von den Englaendern gefuerchteten Zentrum
des Widerstands. Waehrend den grossen politischen Aktivitaeten gegen
die Kolonialmacht planten die Studenten 1929 hier ihren ersten Streik.
1931 zerstoerte ein grosses Feuer zahlreiche Gebaeude auf der Plattform.
Und
das ist sie nun, die weltberuehmte Shwedagon Pagode (Bild 1), das
Wahrzeichen von Yangon! In ihr werden 8 Haare von Buddha Gautama,
sowie der Stab von Buddha Kakusandha, ein Teil der Kleidung von
Buddha Kassapa und der Wasserfilter von Buddha Konagamana aufbewahrt. In
jeder Himmelsrichtung fuehrt ein Aufgang und ein Lift hinauf (mit
Ausnahme des Westaufganges, dort befindet sich anstelle des Lift's
eine Rolltreppe). Oben am Ende jedes Aufgangs ist eine Andachtshalle,
die jeweils einen der vier Buddha's repraesentiert. Die Treppenaufgaenge
fuehren zu einer 60'000 m2 (!) grossen Plattform. In der Mitte der
Plattform ragt auf einer achteckigen Basis von 500 m Umfang und
107 m Hoehe der goldene Stupa mit dem kostbarsten Schirm empor,
der jemals im Lande angefertigt wurde. Auf dem Aussenrand der
Basis stehen vier groessere (jeweils an den Ecken) und 64 kleinere
Stupa's. Zwischen einigen der kleineren Stupa's befindet sich eine
freistehende Saeule, eine sogenannte Wimpelsaeule. An jedem der
acht Ecken der Basis ist ein Platz fuer einen Planeten, der durch
ein Tier dargestellt wird. Jedem Tier wird ein Wochentag zugeordnet
(der Mittwoch wird aufgeteilt). Auf der Plattform sind 64 kleinere
Tempel und Andachtshallen rund um den Stupa angeordnet. Dazwischen
stehen noch Opferaltaere und Pavillons zum Beten. Da man in das
Innere dieses Stupa's nicht hineingehen kann, ersetzen die Andachtshallen
den Innenraum. Darin sind die Heiligenfiguren, die sonst in den
Tempeln untergebracht sind. Die drei abgestuften Terrassen leiten
zur Rundbandzone ueber, aus der der glockenfoermige Stupa ansteigt.
Der 1,25 t schwere Schirm (bestehend aus sieben uebereinander gelagerten
Schirme) wurde 1871 von Koenig Mindon gespendet. Der Schirm soll
mit 1'090 Diamanten und 1'383 Rubinen und Saphiren besetzt sein
und zusammen mit der "Diamantenknospe" bilden sie den
Abschluss. Die "Diamantenknospe" ist ein Hohlkoerper von
25 cm Durchmesser, der mit 4'350 Diamanten und 93 anderen kostbaren
Steinen besetzt ist. Am Rand des Schirms haengen 1'065 Gloeckchen
aus Gold. Die Spitze bildet ein 76karaetiger Diamant. Das Gewicht
der 13'000 Goldplaettchen, mit denen der Stupa verkleidet wurde,
wird auf 60 t geschaetzt. Alles in allem haben der Schirm, die Windfahne
und die Diamentenknospe 3'154 Goldgloeckchen sowie 79'569 Diamanten
und andere wertvolle Steine. Auf dem Gelaende befinden sich vier
Fernglaeser. Wir konnten uns anstrengen wie wir wollten, aber den
76karaetigen Diamanten haben wir einfach nicht gesehen. "Nur"
die goldenen Gloeckchen.
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Bild 1
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Wir haben die Shwedagon Pagode via Osteingang betreten.
Auf der riesigen Plattform angekommen, wurden wir mit mystischer
Musik empfangen. Aber die war natuerlich nicht zu unseren Ehren.
Eine Prozession mit hunderten von Personen hatte gerade angefangen
(Bild 2). Die Menschenschlange wollte gar nicht mehr aufhoeren.
Unzaehlige Saenften, in denen je eine Buddha-Figur auf einem Thron
sass, wurden an uns vorbeigetragen. Pro Saenfte 4 Traeger. Eine
fuenfte Person trug einen weissen Schirm, um die Figur vor der Sonne
zu schuetzen (Bild 3).
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Bild 2
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Bild 3
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Gerne nehmen wir Euch auf unsere Besichtigungstour mit,
die wir selbstverstaendlich, wie die Myanmaren, im Uhrzeigersinn
vornehmen. Als Ausgangspunkt haben wir uns den Suedaufgang ausgesucht.

Suedaufgang
Der Suedaufgang (165 Treppenstufen; es gibt auch einen Lift)
wird von zwei grossen Chinthe's bewacht (Bild 4). Diese wurden im
Jahre 1887 erbaut. Er ist ueberdacht (Bild 5) und in ihm befinden
sich zahlreiche Laeden. Die Decke ist schoen mit Holz ausgekleidet
(Bild 6).
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Bild 4
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Bild 5
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Bild 6
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Buddha Konagamana
Gegenueber des Suedaufganges befindet sich die Andachtshalle
(Bild 7) mit Buddha Konagamana (Bild 8). Die Decke der Halle ist
reich verziert (Bild 9).
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Bild 7
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Bild 8
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Bild 9
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Tierkreispfosten
Gleich daneben ist der Tierkreispfosten fuer Personen, welche
an einem Mittwoch geboren sind. Es gibt 8 Tierkreispfosten. Jedem
Tier wird ein Wochentag zugeordnet. Sonntag = Garuda Montag
= Tieger Dienstag = Loewe Mittwoch = Elefant mit Stosszaehnen Donnerstag
= Ratte Freitag = Meerschweinchen Samstag = Schlange Mittwoch,
nach 12:00 Uhr mittags = Yarhu (Elefant ohne Stosszaehne; dieser
hat mehr Kraft, wie derjenige mit Stosszaehnen)
So geht jeder
zu seinem Tier, legt dort Opfergaben nieder und ueberschuettet die
aufgestellte Buddhafigur, wie auch das Tier, mit Wasser. Wir haben
unsere Tiere aufgespuehrt und mit Wasser uebergossen. Hampi beim
Meerschweinchen (Bild 11) und Gaby beim Elefanten (Bild 10); wir
haben erst spaeter herausgefunden, dass Gaby beim falschen Elefanten
war - sie haette den Yarhu (also denjenigen ohne Stosszaehne) nehmen
sollen . . .
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Bild 10
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Bild 11
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Bodhibaum
Der Bodhibaum (Bild 12) wird von allen Buddhisten sehr verehrt.
Dies, weil Buddha unter einem solchen Baum seine Erleuchtung empfing.
Auf der Plattform gibt es 4 Stueck davon. Jeweilen ganz aussen in
jeder Ecke einen. Vor jedem Bodhibaum steht eine Buddha-Figur.
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Bild 12
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Rakhinesische Pavillon
Der Rakhinesische Pavillon besticht durch seine prachtvollen
Holzschnitzereien (Bild 13). Sein Name kommt daher, da er von Pilgern
aus Rakhine gespendet wurde. Unmittelbar daneben befindet sich
die Halle mit einem 8 m langen, liegenden Buddha (Bild 14). Er ist
umgeben von 5 Moenchsfiguren, die Buddha's erste Predigt hoerten
und spaeter seine Juenger wurden.
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Bild 13
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Bild 14
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Bei der naechsten Andachtshalle sind es nicht die vielen
Buddha-Figuren, die einem faszinieren (Bild 15), sondern die feinen
Holzschnitzereien (Bild 16).
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Bild 15
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Bild 16
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